I. Vorbemerkung
Die vorliegenden Akten des mit Ablauf des Schuljahrs 1987/88 aufgelösten Aufbaugymnasiums Gereonsmühlengasse wurden am 25.01.1990 übernommen und unter Nr. 1189 ins Zugangsbuch eingetragen.
Da die Klassen 9 und 10 sowie die Jahrgangsstufen 11-13 dem Gymnasium Alte Wallgasse (Königin - Luise - Schule) angegliedert wurden, sind die entsprechenden Unterlagen für diese Schülergruppen von der Nachfolgeschule übernommen worden. Sie sollen für die Ausstellung von Schulbescheinigungen und Ersatzzeugnissen vorerst bei der Schule verbleiben.
Das
Findbuch schrieb Frau Berkowicz.
Köln, im April 1998
II. Geschichtlicher Überblick
Am 26.09.1957 beschloß der Rat der Stadt Köln die Errichtung eines Gymnasiums in Aufbauform (Aufbaugymnasium) für Jungen und Mädchen mit 2 Klassen ab Ostern 1958.
Die beiden Klassen wurden im Schulgebäude Frankstraße untergebracht.
Das Aufbaugymnasium begann mit Untertertia (8. Schuljahr). In diese Klasse wurden nach einer Prüfung Hauptschüler aufgenommen, die das 7. Schuljahr mit gutem Zeugnis absolviert hatten. Außerdem ermöglichte diese Schule besonders begabten Schülern und Schülerinnen der Realschule den Übergang zu einer höheren Schule. Diese wurden in die zweite Klasse des Aufbaugymnasiums übernommen.
An Fremdsprachen wurde Englisch von der ersten und Latein von der zweiten Klasse ab erteilt.
Der Schulbesuch dauerte 6 Jahre und führte die Dreizehnjährigen nach erfolgreichem Abschluß zum vollwertigem Abitur.
Der Aufbau der Schule machte von Jahr zu Jahr eine Vermehrung der Klassenräume erforderlich. 1963 standen für 13 Klassen nur 9 Räume zur Verfügung. 3 Klassen mußten in Behelfsräumen unterrichtet werden.
Am 1.8.1969 wurde dem Aufbaugymnasium ein Gymnasium in Aufbauform für Realschulabsolventen angegliedert. Es kam eine Klasse zustande, in der körperbehinderte und nicht körperbehinderte Schüler/innen gemeinsam unterrichtet wurden. Die Unterbringung der dem Aufbaugymnasium unterstellten Klasse erfolgte im Schulgebäude Geilenkircher Straße, weil dort die pädagogischen Unterrichtshilfen der Realschule für Körperbehinderte zur Verfügung standen und alle technischen Mittel vorhanden waren.
Zu Beginn des Schuljahrs 1970/71 zog die Schule nach 12jähriger Unterbringung in der Aufbaurealschule Frankstraße in das neue Schulgebäude Gereonsmühlengasse ein.
Wegen rückläufiger Entwicklung der Schülerzahlen beschloß der Rat am 26.5.1988 die Auflösung des Aufbaugymnasiums zum 1.8.1988.
Die verbliebenen Klassen (9.-13. Schuljahr) wurden dem Gymnasium Alte Wallgasse (Königin-Luise-Schule) angegliedert. Die bisherige Aufgabe des Aufbaugymnasiums, schwerpunktmäßig Haupt- und Realschulabsolventen in die gymnasiale Oberstufe aufzunehmen, wird künftig vom Gymnasium Alte Wallgasse wahrgenommen.
Seit 1961 führte das Gymnasium den Zusatz "vormals Kaiser-Wilhelm-Gymnasium". Das Kaiser-Wilhelm-Gymnasium war auf Grund der Geisteshaltung der Lehrer und Schüler, die im Humanismus verankert war, zu Ostern 1939 von den Nationalsozialisten aus politischen Gründen geschlossen worden. Um das Unrecht wiedergutzumachen, gab die Stadt dem Aufbaugymnasium den Auftrag, die Tradition dieses Gymnasiums weiterzuführen. Die Vereinigung ehemaliger Schüler des Kaiser-Wilhelm-Gymnasiums machte es sich zur Aufgabe, die Nachfolgeschule in jeder Weise zu unterstützen.