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Rokoko
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Weimarische Zeitung, Nr. 11, 09.02.1853, S. 94: „Dieses Stück streift sehr nahe an die Carricatur, wonicht in sie hinüber, aber gerade darin liegt seine Bedeutung. Es ist der consequenteste Ausdruck einer krankhaften Richtung in unserer dramatischen Litteratur, die wir nun Gott sei Dank überwunden haben, jener Richtung nämlich, welche die Aneignung der Fortschritte der modernen französischen Bühne vertrat, ohne die Kraft zu haben, sie national zu verarbeiten. Es ließe sich eine interessante Parallele zwischen diesem Rococo und den Freitagschen Journalisten ziehen, welche ebenso für Ueberwindung jener krankhaften Richtung bezeichnend sind, wie das Laubesche Stück für die Richtung selbst. – Wenn wir auf diese Weise die literaturhistorische Bedeutung des Rococo anerkennen, so halten wir darum seine Aufführung in der jetzigen Zeit noch nicht für gerechtfertigt; denn unser Theater hat nicht die Aufgabe Litteraturgeschichte durch Beispiele zu dociren. Eben weil das Rococo nur einen negativen Fortschritt repräsentirt, ist es für unsere Zeit bereits veraltet, veralteter als viele ältere Stücke. Solche Todten muß man nicht wieder lebendig machen wollen, am allerwenigsten an einem Tage, wo wir mehr, als an jedem andern, etwas Lebensfrisches auf der Bühne zu sehen wünschen und wo ein derartiges Experiment geradezu verletzend wirkt. Die Darstellung war durchgängig sehr präcis. Hr. Marr lieferte ein Meisterstück. Unter den übrigen Mitwirkenden ist des Herrn Grans mit besonderem Lobe zu gedenken. Derselbe zeigte ein Verständniß seiner Rolle, das zu den erfreulichsten Hoffnungen berechtigt. – Die neue Decoration mit geschlossenen Coulissen zeigte sich als ein außerordentlich wohlgelungenes Werk.“